- Washingtoner Konferenz
- Washingtoner Konferẹnz['wɔʃɪȖtən-], internationale Konferenz, die vom 12. 11. 1921 bis 6. 2. 1922 in Washington (D. C.) tagte und die Beendigung des Flottenwettrüstens der im Pazifik engagierten Seemächte sowie die Entschärfung der politischen Situation in Ostasien zum Ziel hatte, initiiert vom amerikanischen Außenminister C. E. Hughes, der auch den Vorsitz führte. Teilnehmer waren die USA, Großbritannien, Japan, Frankreich, Italien, China, Belgien, die Niederlande und Portugal. Die wichtigsten Ergebnisse bestanden in folgenden Abkommen: 1) Washingtoner Flottenabkommen; 2) Viermächteabkommen, in dem sich die USA, Großbritannien, Frankreich und Japan gegenseitig ihre Rechte und Besitzungen im Pazifik garantierten und zur friedlichen Beilegung von Konflikten zwischen den Signatarstaaten gegenseitige Konsultationen sowie bei Aggressionen fremder Mächte die Verständigung auf gemeinsame Gegenmaßnahmen vereinbarten; 3) Fünfmächteabkommen zwischen den USA, Großbritannien, Japan, Frankreich und Italien über den U-Boot-Einsatz und die Ächtung der Kampfführung mit Giftgas; 4) Neunmächteabkommen (an dem neben diesen fünf Staaten auch Belgien, die Niederlande, Portugal und China beteiligt waren) zur Wahrung der Souveränität und territorialen Integrität Chinas und zur Bekräftigung des Prinzips der offenen Tür, wodurch China Zollautonomie erhielt. In der Folge gestand Japan den USA Sonderrechte auf der strategisch wichtigen Insel Jap zu, räumte Shandong und Kiautschou und zog seine Truppen aus Sibirien zurück.
Universal-Lexikon. 2012.